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Geschichtliches über das Kloster

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Was heute als "Kloster Burbach" bezeichnet wird, ist eigentlich das Forsthaus der ehemaligen Klosteranlagen Marienbronn.
Schon seit Beginn des zweiten Jahrtausends n. Chr. kamen Nonnen und Mönche in unsere Gegend, um hier neben Christentum auch Kultur, Bildung, Unterricht, Viehzucht und Ackerbau aus dem bis zu dem Zeitpunkt weiterentwickelten Westen und Süden Europas an unsere Vorfahren weiterzugeben. Doch durch die Auflösung der Klöster zu Beginn des letzten Jahrhunderts verlief sich alles etwas im Sand.
Im Landkreis Köln gab es insgesamt drei Klöster des Ordens der "Zisterzienser". Eins davon lag in Wesseling, eins in Kierberg-Heide und das dritte, Marienbronn, in Burbach.
Das Leben der Nonnen im Kloster hatte vor allem auf die Bevölkerung in Berrenrath großen Einfluß. Urkundlich nachweisbar bauten die Nonnen 1298 auf der höchsten Erhebung der Ville eine Säule mit dem Bildnis des hl. Wendelinus. Berrenrather Vorfahren siedelten sich mit ihren Höfen dort an, daraufhin ließ das Kloster 1623 eine Kapelle um die Säule bauen. Sie war die Vorläuferin der späteren Pfarrkirche. Das Verhältnis zwischen den Berrenrathern und den Nonnen war sehr gut, getreu dem mittelalterlichen Motto: "Unter dem Krummstab läßt sich gut leben". Stifterin des Klosters war Guderadis, Witwe des Ritters Hartmann von Geyr. (Nach einer Urkunde des Erzbischofs Hermann von Köln aus dem Jahre 1233, heute im Staatsarchiv in Düsseldorf befindlich).
Laut Urkunde siedelten 1236 31 Jungfrauen aus dem Kölner Kloster Mariengarten in die neue Klostergründung über. Gleichzeitig erhielt Marienbronn von Mariengarten einen Teil der Güter. Später folgten verschieden große Schenkungen und Zuwendungen von Höfen, Grundstücken, Renten und Naturalien. Dadurch wurde das Kloster Marienbronn, das von der Gründung bis zur Aufhebung 40 Äbtissinnen nachweisen kann, zum reichsten Eigentümer unserer Gegend. 1763, als Äbtissin Anna Gertrud Dautzenberg vorstand, gehörten laut Hauptbuch des Klosters große Güter in Berrenrath, Berzdorf, Brühl, Frechen, Königsdorf, Erp, Hürth, Gymnich, Köln, Oedekoven, Kessenich, Bornheim und Brenig mit mehr als 1400 Morgen Land dazu (nach altem preußischen Maß etwa 3.574.200 m2 oder 3.574,2 Hektar, etwas mehr als 3,5 km2 ).
Seinen Namen verdankt das Kloster der in der Nähe seines Standortes entspringenden Quelle, die den Stotzheimer Bach speist. Es gehörte kirchlich zur Pfarrei Gleuel, genau wie Berrenrath. Die geistliche Aufsicht hatte Abt von Altenkamp, obwohl es im Gebiet des kurkölnischen Amtes Lechenich lag. 1802 lösten die Franzosen das Kloster auf. In dieser Zeit wurde auch die Kirche abgebrochen. Heute steht an ihrer Stelle Füngeling`s Scheune. Vom eigentlichen Klostergebäude gibt es lediglich noch Reste im Försterhaus.
Über der Eingangstür zum Försterhaus hängt das Klosterwappen mit der Jahreszahl 1729. Im Torbogen findet man die Jahreszahl 1789. Beide weisen auf die jeweiligen Baujahre hin. Durch die Restaurierung sind Hinweise auf die damalige Ausstattung des Forsthauses gut erkennbar.
Die Unterkellerung ist recht großflächig. Noch heute wird eine Klostergruft vermutet, in der die Stifterin und ihr Ehemann liegen sollen. Eine Grabplatte dieser Gruft, die zunächst nach dem Ersten Weltkrieg an der äußeren Längsseite der Kirche im ehemaligen Alt-Berrenrath aufgestellt war, wurde am Eingang der neuen Kirche eingemauert. Sie zeigt ein Nonnenbild und die Jahreszahl 1562. Außerdem existiert noch eine prächtige Holzschnitzerei aus dem 15. Jahrhundert. Sie stammt auch aus dem Kloster und schmückte den Marienaltar der Berrenrather Kirche, die aufgrund der Ortsumsiedlung abgerissen wurde. Heute kann man die Schnitzerei in der Kapelle im Turmraum der neuen Kirche sehen.
Auch das Försterhaus hat heute andere Aufgaben bekommen. Seit 1977 ist es im Eigentum des Landschaftsverbandes NRW und wird durch den Zweckverband Kottenforst-Ville verwaltet. Als sich für den S. C. Hürth die Möglichkeit ergab, das Haus als Vereinsheim zu pachten, griff er zu. Seit ca. 30 Jahren erfüllen zahlreiche Kanuten die historischen Mauern mit neuem Leben.
Jahrelang konnte das Haus aufgrund der Baufälligkeit nur provisorisch genutzt werden. Doch 1990 wurde es sehr erfolgreich renoviert. Heute besteht das Kloster aus: Aufenthalts- und Versammlungsraum, Küche, Toiletten, Duschen, Schlafräumen und Büro bzw. Vorstandszimmer. Außerdem kann das Kloster teilweise oder ganz zur Verfügung gestellt werden, ideal für Kindergruppen und Grundschulklassen etc..

Quelle: Clemens Klug "Hürth - Wie es war, wie es wurde" Steimel Verlag Köln, 1961